Im Rahmen einer archäologischen Baubegleitung bei einer Überbauung in Sursee, Münster-Vorstadt kamen zwei bronzezeitliche Brandgruben (wohl um 1000 v. Chr.) zum Vorschein.
Die Gruben erreichten Längen von bis zu 2,10 Metern und Breiten von rund 1,10 Metern, wobei nur noch die untersten Reste erhalten geblieben sind. Das ursprüngliche Niveau des bronzezeitlichen Gehhorizontes dürfte höher gelegen haben, bevor das Gelände später gekappt wurde. Die Gruben wurden vollständig ausgegraben und ihre Verfüllungen werden geschlämmt, um auch kleinere Funde – wie Keramik – zu fassen. Zur exakten Datierung wurden zudem Holzkohleproben entnommen und werden später im Labor untersucht.
Obwohl die genaue Funktion der Brandgruben bislang unklar ist, liefern sie wichtige Hinweise zur Nutzung des Hinterlandes der bekannten Pfahlbausiedlungen auf der Halbinsel Zellmoos, Halbinsel Trichter und beim Gammainseli. Offenbar erstreckte sich die bronzezeitliche Nutzung des Umlandes weiter als bisher angenommen, denn ähnliche Brandgruben konnten bereits diesen Frühling auch in Schenkon, Schwyzermatt, im Rahmen einer Sondierung dokumentiert werden. Die neuen Befunde fügen sich somit in ein grösseres regionales Bild ein und eröffnen spannende Fragen zur Organisation, Wirtschaft und Alltagswelt der bronzezeitlichen Gemeinschaften beim Sempachersee.