Die Korporation Sursee plant die Restaurierung des Gesamtensembles des Fischerhauses. Dieses steht auf der archäologischen Fundstelle Sursee-Zellmoos, die seit 2011 Bestandteil des UNESCO-Welterbes «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen» ist. Die Kantonsarchäologie Luzern führte deshalb 2022 über mehrere Monate eine archäologische Grabung der durch das Bauprojekt betroffenen Flächen durch. Die weiteren Bauarbeiten werden 2023 archäologisch begleitet.
Für die Spätbronzezeit (ca. 1055–800 v.Chr.) lieferte die Grabung neue Hausgrundreisse und sehr viele Funde, darunter reich verzierte Keramik, mehrere Bronzegeräte, Steinartefakte und je eine Glas- und eine Bernsteinperle.
An zwei Stellen erfasste die Grabung auch die tiefer liegende Schicht der Jungsteinzeit (ca. 4000–3800 v. Chr.). Dokumentiert wurden zwei Holzlagen mit Lehmaufträgen, bei denen es sich vermutlich um ehemalige Herdstellen handelt. In dieser Schicht erschienen auch Holzpfähle, den tragenden Elementen der Pfahlbauten. Proben dieser Pfähle werden zurzeit im Labor für Dendrochronologie der Stadt Zürich untersucht. Im Idealfall lassen sie sich jahrgenau datieren. Das jungneolithische Fundspektrum umfasst mehrere Steinbeilklingen, Keramikscherben, Knochen- und Feuersteinartefakte. Als äusserst seltener Fund ist eine vollständige Beilklinge aus Feuerstein zu nennen. In den Schichten haben sich auch zahlreiche pflanzlichen Reste erhalten, die zurzeit an der Universität Basel untersucht werden. Damit lässt sich die Ernährung und das damalige Landschaftsbild rekonstruieren.
Die Grabung hat gezeigt, dass die jungsteinzeitliche Schicht nur noch teilweise im grundwassergesättigten Bereich liegt, weshalb in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine Austrocknung der Schicht zu befürchten ist. Damit drohen gerade die wertvollen organischen Reste auszutrocknen – ein unschätzbarer Verlust an Informationen dieses UNESCO-Welterbes. Um dies zu verhindern, eruiert die Kantonsarchäologie zur Zeit Massnahmen.