Lebensbild von Joe Rohrer
Die Pfahlbauten wurden im 19. Jh. nach der Seeabsenkung entdeckt. Auf dem ca. 500 m langen Uferstreifen am Nordende des Baldeggersees sind Überreste zahlreicher jungsteinzeitlicher Pfahlbauten vorhanden: Rund ein Dutzend Mal errichteten die damaligen Menschen hier zwischen 4200 und 2500 v. Chr. eine Siedlung.
1938 fand die einzige wissenschaftliche Grabung statt. Ein besonderer Fund ist ein spätbronzezeitliches Bronzeschwert (ca. 850 v. Chr.). Es wurde aus Westfrankreich importiert und vermutlich im See den Göttern geopfert. Weitere bemerkenswerte Funde aus der Jungsteinzeit sind ein Trinkhorn aus Keramik, Talglampen, die in der Nacht künstliches Licht spendeten oder Gefässe, die mit Birkenrinde verziert wurden. Ein Beil und ein Dolch wurden aus ostalpinem Kupfer gefertigt.
Die grosse zeitliche Breite wie auch die Lage an der Kulturgrenze zwischen Ost- und Westschweiz macht die Fundstelle für die Forschung besonders interessant.
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